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Samstag, 27. April 2019

Färöer Tag 6 - von Sandavágur nach Dalur

Zum heutigen Blogbeginn reiche ich zuerst mal ein Bild vom Abendessen gestern nach. Rindersteak mit ein paar Spiegeleiern und Gemüse, sehr lecker und alles auf dem Spirituskocher zubereitet.
Zum Kocher ist zu sagen, dass er trotz vieler anders lautender Meinungen sehr gut funktioniert. Direkt beim Anzünden riecht man den Spiritus kurz, das verflüchtigt sich aber in kurzer Zeit. Da man zum Braten eh die Fenster offen hat, ist das für uns kein Problem.
Dann waren da gestern noch mehrere Sturmmöwen über uns in einer tollen Formation aber bis wir den Foto rausgeholt hatten, war es leider nur noch eine, die wir euch aber auch nicht vorenthalten wollen.
Hier auch noch einmal eine Übersicht über den wirklich unterirdisch schönen Campingplatz Giljanes in Sandavágur. Da es der einzige ist, steht man halt auch hier hin. Letztendlich war der Platz auch ok zum Übernachten. Es gab Strom, Duschen und einen großen Küchen-/Aufenthaltsbereich und mehr braucht man ja eigentlich nicht. Der Flair ging halt irgendwo verloren.
Heute Morgen sah es im Gegensatz zu gestern richtig freundlich aus. Die Sonne kam durch und der Wind hatte merklich nachgelassen.
Für heute stand die Erkundung der Insel Vágar, auf der es sogar einen relativ großen Flughafen gibt, auf dem Programm. Wir sind vom Campingplatz aus am Flughafen vorbei in Richtung Sørvágur gestartet. Bei blauem Himmel und Sonnenschein macht das gleich mal viel mehr Spaß als gestern bei dem üblen Regenwetter.
Wie bei fast allen Inseln hier gibt es halt eine Straße, die man hin und zurück fahren kann. Die Abzweige halten sich in Grenzen.

Auf dem Weg nach Bøur kurz hinter dem Flughafen sieht man diese schöne Felsformation. Für euch wird es jetzt schlimm, weil außer diesen Felsen noch ganz viele schöne Sachen kamen und ihr jetzt halt noch 40 Bilder anschauen müsst.



Das ist eine schöne Siedlung direkt vor dem Abzweig nach Bøur. Die grasbedeckten Dächer sehen einfach immer hübsch aus,

Hier jetzt die Großstadt Bøur, die wir nur kurz gestreift haben, um dann weiter in Richtung Inselende nach Gásadalur zu fahren.
Das waren die ersten Rinder, die wir hier auf dern Inseln gesehen haben. Vermutlich kamen die Steaks, die wir gestern gegessen haben, eher nicht von hier sondern werden auch importiert.
Kurz vor Gásadalur gibt es wieder einen längeren, einspurigen Tunnel, der erst gebaut wurde. Davor war Gásadalur einer der abgelegenste Orte der Welt, da es nur zu fuß oder per Hubschrauber erreichbar war,
Obwohl in dem Dorf ja so gar nichts los ist, kamen uns im Tunnel 4 Autos entgegen, die dann in die Ausweichbuchten des Tunnels fliehen mussten, weil wir in unserer Richtung Vorfahrt hatten. Da der Tunnel extreme Steigungen und Gefällstrecken hat, sieht man die entgegenkommenden Fahrzeug erst, wenn man fast vor ihnen steht.

Hier sieht man den Tunneleingang von der Gásadalur-Seite.


Die eigentliche Sehenswürdigkeit in Gásadalur ist der Múlafossur, ein Wasserfall, der fast in jedem Reiseführer von den Färöer zu sehen ist.
Ihr bekommt ihn exklusiv hier im Blog....


 ....aber erst nach dem Schaf, das da am Hang in einer Seelenruhe frisst, obwohl es direkt hinter ihm 100 Meter tief runter geht. Ich würde da keinen Fuß hinsetzen.








Wir sind da in Gásadalur richtig lange herumgewandert, da es in der strahlenden Sonne richtig warm war und auch fast keinen Wind hatte.
Außerdem hatten wir auf dem ganzen Weg einen Begleiter, der immer einen Stein angeschleppt hat. Den hat er uns vor die Füße geworfen und wir mussten das Teil dann werfen. Das Viech war nicht müde zu bekommen und rannte sich die Lunge aus dem Leib. Das lag vor allem daran dass es auch noch ein ziemlicher Blindgänger war, der die weggeworfenen Steine meistens nicht mehr gefunden hat und dann erst neue suchen musste, die er uns wieder brachte.







Bevor wir die Insel Vágar verlassen haben, haben wir in Sandavágur noch einen Abstecher zum sog. Trollfinger gemacht, was in der Landessprache Trøllkonufingur heißt.
Auf dem Weg dahin haben wir mehrere Familien mit etlichem Nachwuchs gesehen. Sie waren alle recht friedlich und ließen sich schön fotografieren.

 Die Anfahrt zum Trøllkonufingur geht über eine Schotterstraße und das letzte Stück muss man dann zu Fuß gehen. Hier das Prachtstück. Der Sage nach ist da nur einmal jemand hochgeklettert und dann runtergefallen, was er nicht überlebte. Man ist sich nur nicht einig, ob das einer war, der 1844 dem Kronprinz Friedrich zuwinken wollte oder ob es ein einheimischer Vogelfischer war. Ist ja auch egal, tot isser.

 Nachdem wir dann gegen Mittag Vágar, wirklich ausgiebig abgegrast hatten, sind wir durch den mautpflichtigen Tunnel zurück auf die Insel Streymoy gefahren. Als wir an der Tankstelle nach dem Tunnel unsere Maut bezahlen wollten hieß es: "Heute kostet der Tunnel nichts." Auf meine Frage, warum das so ist meinte die Blonde an der Tanke, das ist halt ein paar Tage im Jahr so, warum gerade heute, konnte sie mir nicht erklären.
Wir sind dann weiter über Tórshavn in Richtung Kirkjubøur gefahren, um dort die Fähre nach Skopun auf der Insel Sandoy zu nehmen. Als wir ankamen, stand die Fähre gerade da und es waren schon lange Autoschlangen am Warten.
 Es hat dann aber doch gerade so gereicht, dass alle auf die Fähre passten und so ging es nach wenigen Minuten schon los.

Beim Anlegen mussten wir warten, bis alle aus der Fähre raus waren, weil sie diese Hebebühne, auf der eine Ladung PKW standen, erst ganz nach oben fahren mussten, damit es uns das Dach nicht abrasiert.


Als wir in Skopun ankamen, war direkt gegenüber der Anlegestelle irgendein Event. Da alle Leute da drüben waren, konnten wir niemand fragen, was da los ist. Vermutlich war es was geistliches. Da stand einer hoch oben im einem Boot und hat heruntergewettert und da keiner gelacht hat, war es vermutlich keine Büttenrede.
Wie man auf dem Bild sieht, war der Hintergrund bei der Ankunft auf Sandoy wieder in der RAL-Farbe 7005.

Auch auf Sandoy gibt es mehr oder weniger nur eine Straße nach hinten, die sich einmal teilt. Nachdem wir über den Pass waren, kam auch schon wieder die Sonne raus.

Die erste Station war die Kirche in Sandur mit einem schönen Friedhof mit sehr vielen alten Gräbern.
 Jetzt mal kurz was anderes. Das ist das Schild der Bottle-Shops, d.h. nur hier kann man zu sehr begrenzten Zeiten alkoholische Getränke kaufen. In dem Shop in Sandur z.B. werktags zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr.
Die Schilder hängen irgendwo an der Wand einer Halle und wenn man nicht weiß, dass das das Zeichen für Sprit ist, wird man hier unweigerlich zum Antialkoholiker.
In Sandur haben wir dann auch mal ein altes, nicht renoviertes Haus von 1924 gesehen. So was ist hier eher selten. Die meisten Häuschen sind rausgeputzt.
Von Sandur aus sind wir weiter in Richtung Inselende gefahren. Unterwegs über den nächsten Berg gab es wieder dichten Nebel und einige Vogelschwärme.

Hinter Sandur kam eine Abzweigung nach Skarvanes, die weder in unserer Karte noch im Reiseführer beschrieben war. Da wir grundsätzlich versuchen, keine Straße auszulassen, sind wir natürlich abgebogen.

Die Route war dann recht abenteuerlich und eng mit überhängenden Felsen, wo wir mit unserem Ogli schon schauen mussten, dass wir uns keine spiegel und das Dach abfahren.
 Dafür war das Dörfchen am Ende der Straße recht nett und überraschenderweise waren da ein Haufen Touris. Es kamen uns auf dem Weg schon 5 Autos entgegen, an denen wir irgendwie vorbei kamen und da hinten standen noch einmal 5 Tourikarren, so dass absolut keine Möglichkeit mehr bestand, unser Auto abzustellen. Wir haben es dann einfach straßenmittig stehen lassen und haben uns ein paar Minuten umgeschaut. Länger brauchte man da auch nicht, um den ganzen Ort zu besichtigen.


 Ich muss jetzt noch was ergänzen. In Sandur gibt es ein größeres Hotel und daneben auch einige WoMo-Stellplätze, die eigentlich ok gewesen wären, uns aber nicht wirklich gefallen haben, Vermutlich kamen die ganzen Touris in Skarvanes von dort, weil diese Strecke, wie gesagt, absolut nicht verzeichnet ist und sich normalerweise da niemand hin verirrt. Wir vermuten, dass das Hotel da den Leuten den Tipp gibt, da hin zu fahren,

Wir sind auf jeden Fall nochmal 10 km weiter nach Dalur gefahren, natürlich erst, nachdem wir zuvor auch noch den Zipfel nach Skálavík gefahren waren.
Laut unserem Reiseführer gibt es in Dalur einen großen Campingplatz, den ihr hier auf dem Bild und auf dem Bild davor seht.

Wir sind alleine hier. Strom ist vorhanden, freies Internet, saubere Toiletten und Duschen, Waschmaschinen und Trockner, Küche ....alles da. Nur keine Leute.

Egal, es ist genial hier, Von den Touris, die vorher mit 10 PKW in Skarvanes eingefallen waren, tauchte hier in den letzten Stunden nicht einer auf. So werden wir wohl alleine bleiben und genießen die Sonne und nahezu völlige Windstille.


Es ist jetzt kurz vor 21.00 Uhr und ich musste jetzt doch diese beiden Bilder machen, weil es so unwirklich ist.

Über dem Meer blauer Himmel, Sonnenschein und nahezu windstill.
Dieses Bild wurde zeitgleich in die Gegenrichtung aufgenommen. Dichte Suppe über den Bergen und die Wolken kommen fast bis auf den Boden.

Wir finden es hier richtig Klasse und als Einstimmung auf Island kann man sich nichts besseres vorstellen.

2 Kommentare:

  1. Hallo, ich folge eurer Reise, da ich Islandfan bin. Ihr macht schöne Aufnahmen und es ist ganz interessant etwas über die Färör Inseln zu erfahren.

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