Vor der Abreise habe ich mich bei meinem Mobilfunkanbieter erkundigt, ob das EU-Roaming auch auf den Färöer nutzen kann. Die Antwort lautete im Originalwortlaut:
"Ihren Tarif können Sie auch auf den
Färöer- Inseln nutzen. "
Als wir hier ankamen, also das Roaming aktiviert und 4 Stunden später, ohne irgendwelche Aktivität außer den E-Mails abrufen die Mitteilung:
Ihr Preislimit in Höhe von 59,50 Euro für die Datennutzung im Ausland ist erreicht.
Damit ist das weitere Roaming für den Rest des Monats gesperrt und erst ab dem 01.05. steht wieder Datenvolumen zu Verfügung.
In der Sache stehe ich gerade mit dem Kundenservice in Kontakt. Bezahlen werde ich das aufgrund der Auskunft auf keinen Fall, aber das gibt noch Ärger.
So nun zu den Färöer:
Internet:
Man braucht hier eigentlich kein Datenvolumen, wenn man tagsüber unterwegs auf seine WhatsApp verzichten kann. Es gibt überall kostenloses WLAN, auf jedem Campingplatz, an jeder Tankstelle und selbst auf den Inlandsfähren. Und im Gegensatz zu Deutschland funktioniert das auch noch richtig gut und schnell und das Mobilfunknetz ist flächendeckend bis in den hintersten Winkel in Top-Qualität vorhanden.
Tankstellen/Benzin:
Der aktuelle Dieselpreis hier betrug bei unserer Ankunft 8,35 Kronen und wurde gestern auf 8,48 Kronen erhöht. (1,13 €) Alle Tankstellen, die wir gesehen haben, hatten den gleichen Preis. Super ist mit 9,xx etwas teurer. Das Volltanken in Dänemark vor der Abfahrt war deshalb unnötig, weil wir dort wesentlich mehr bezahlt haben. An allen Tankstellen haben sie auch Zapfsäulen für AdBlue, also eine wesentlich bessere Versorgung als bei uns.
Alle Tankstellen verkaufen Würstchen, haben ein Grundsortiment an Lebensmitteln und backen frisches Brot, so dass man sich hier durchaus versorgen kann.
Alkohol/Zigaretten:
Zigaretten kosten um die 70 Kronen, also rund 10 Euro.
Alkohol gibt es nur in den lizenzierten Shops mit dem Namen "Rúsdrekkasøla landsins". Die haben sehr enge Öffnungszeiten, nur Mo bis Fr und nur am Nachmittag für einige Stunden.
Der billigste Wein im 3-Liter Tetra-Pack lag schon bei rund 33 Euro. Wein in Flaschen ist nicht unter 12 Euro zu bekommen. Härtere Sachen liegen dann schon so bei 30 bis 40 Euro die Flasche und zwar auch den Billig-Gin, der bei uns für 8 Euro im Regal steht. Bier weiß ich jetzt nicht, da wir keines kaufen.
Lebensmittel/Sonstiges:
Einen genauen Überblick haben wir hierzu nicht, da wir überwiegend von unseren Vorräten gelebt haben, die vor Island sowieso weg mussten. Was wir so gesehen haben ist, dass man wohl so vom 2 bis 3 fachen unserer Lebensmittelpreise ausgehen sollte, dann liegt man ungefähr richtig. Sehr teuer sind Milchprodukte, z.B, ein kleiner Joghurt über 1 Euro, ein Stück Käse gleich mal so 7 bis 8 Euro.
Was uns sonst noch aufgefallen ist:
In jedem noch so kleinen Dorf hängen am Dorfplatz oder irgendwo an einem Masten Defibrillatoren rum. Man sieht die Teile wirklich überall, während man sie im hoch zivilisierten Deutschland immer noch suchen muss. Da sind sie uns ein ganzes Stück voraus.
Die Leute machen einen eher abweisenden Eindruck und schauen meist weg, wenn man ihnen entgegen läuft. Wenn man sie dann aber lautstark grüßt, grüßen sie auch zurück. Auch wenn man im vorbeifahren winkt, winken sie zurück, wenn sie denn nicht wie meistens auf die andere Seite schauen.
Durch die Insellage wird man wohl eher introvertiert.
Englisch wird flächendeckend gesprochen. Lediglich einige einfache Arbeiter oder Bauern, mit denen wir ins Gespräch kommen wollten, haben das nicht verstanden. In den Geschäften, an den Tankstellen und auf den Campingplätzen war es aber überhaupt kein Problem.
Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Färöer gehört mobilfunktechnisch nicht zur EU; Shetland und Orkney jedoch schon. Mein damaliger Provider (1&1) hat mir die Gebühren gutgeschrieben. Wahrscheinlich, weil die Leute sich selbst nicht auskannten oder aus Kulanz.
AntwortenLöschenEs ist Montag, der 29.04.2019, 06:06 Uhr. Ich gehe nun zum Frühstück auf der Norröna. Wir sehen uns sicherlich bald. Euer Oman war jedoch vorhin noch nicht zu sehen.
Das war mir bekannt, weshalb ich extra angefragt habe und dann die Auskunft bekam, das EU-Roaming würde bei meinem Vertrag auch für die Färöer gelten.
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