Auch heute Morgen konnten wir wieder draußen frühstücken. Es war zwar gegen 08.00 Uhr, als wir aufgestanden sind, noch ziemlich dunstig, eine halbe Stunde später riss die Wolkendecke auf und es wurde richtig schön. Und die Moral von der Geschichte: Zu früh aufgestanden.
Wir haben dann bis 10.00 Uhr rumgetrödelt, weil C. noch einmal in den Netto-Markt wollte, um Nachschub an Strickwolle zu kaufen. Die Supermärkte haben hier ein bisschen gewöhnungsbedürftige Öffnungszeiten. Sie machen selten vor 10.00 Uhr auf und oft schon um 18.00 Uhr zu. Dafür haben nahezu alle Märkte in den bisschen größeren Städten auch Sonntags auf.
Während C. also Wolle gekauft hat, habe ich die AdBlue-Zapfsäule an der N1 fotografiert. Die Dinger, wenn sie denn welche haben, sehen immer gleich aus und da sie so groß sind sieht man schon von Weitem. ob es an der jeweiligen Tanke AbBlue gibt. Den Preis konnte ich nicht in Erfahrung bringen, da die Säule diesen erst anzeigt, wenn man mit dem Tanken beginnt. Ich habe mal in der Tankstelle gefragt, die wussten es auch nicht, weil die mit dem Bezahlvorgang ja nichts zu tun haben. Das geht alles nur direkt an der Säule mit der Kreditkarte. Drinnen verkaufen sie alles andere, nur kein Benzin.
Bereits im Ort, als wir beim Einkaufen waren, ging ein ziemlich kalter Wind. Das war auch gestern schon so, als wir vom Campingplatz aus unseren Ausflug um Ísafjörður herum gemacht haben.
Auf dem Campingplatz merkt von dem Wind gar nichts, da er sehr geschützt zwischen den Bergen liegt. Ein klarer Pluspunkt für den Platz neben den sonstigen Vorteilen, die er hat.
Es ging dann weiter über die 61, Fjorde umrunden. Man fährt im zick-zack einen Fjord nach dem anderen aus. Hier haben wir mal wieder sehr schön die Auswirkungen des Windes auf den Spritverbrauch feststellen können. 25 km den Fjord nach hinten, Anzeige im Auto zwischen 6 und 8 Liter, 25 km den Fjord wieder vor, Anzeige zwischen 14 und 16 Liter.
In diesem nördlichen Teil der Westfjorde gibt es kaum noch Dörfchen und nur vereinzelt ein paar Häuser. Selbst Schafe sind Mangelware.
Landschaftlich ist es absolut sehenswert, auch wenn sich die einzelnen Fjorde nicht sehr unterscheiden und sich deshalb vieles wiederholt.
In einem der Fjorde, ich meine es war im Skötufjördur, lagen überall Seehunde rum. Sie waren jedoch ziemlich weit weg, weshalb es keine Portraitaufnahmen gibt.
Komischerweise war dann in einer Ecke des Fjords der bisher größte Schrottplatz, den wir in Island gesehen haben und das in der Ecke des Landes, wo kaum jemand wohnt.
Da wir heute eine etwas größere Tagesetappe hatten, haben wir nicht alle Abstecher, die möglich gewesen wären, gemacht, sondern sind die meiste Zeit auf der 61 geblieben.
Wir sind nur nach dem letzten Fjord in die 635 abgebogen, wo es über 38 km Gravel-Road in Richtung Unadhsdalur geht. Das war eine sehr staubige Angelegenheit. Der Wind blies teilweise von hinten so stark, dass uns unsere Staubwolke überholt hat. Dementsprechend sieht zwischenzeitlich unser Innenraum aus, wo man problemlos irgendwelche Schriftzeichen auf das Armaturenbrett malen kann.
Wir sind dann nur die 28 km bis in die Kurve des Fjords gefahren, weil man da recht nahe an den Fuß des fünftgrößten Gletschers Drangajökull kommt.
Leider hatte er eine Wolkenmütze auf, so dass man ihn nur teilweise gesehen hat.
In der Fjordkurve haben wir über irgendwelche Schotterpisten auch noch versucht, näher an den Gletscher zu kommen. Die "Straßen" endeten da aber irgendwann im Schnee oder im Matsch.
Es ging dann zurück zur 61 und weiter in Richtung Holmavik.
Da geht es zunächst über die Steingrímsfjarðarheiði, eine Passtraße, die über eine seenreiche Hochebene führt.
Obwohl der Pass keine 500 Meter hoch ist, liegen an manchen Stellen noch schöne Schneeberge.
Noch vor Holmavik sind wir nach links auf die 643 abgebogen und dann die 645 weiter nach Drangsnes gefahren.
Die Tafel zeigt, dass man hier eine über 90 km-lange Einwegstrecke bis Fell fahren kann, was wir eigentlich morgen machen wollten. Nach einem Blick in den Reiseführer sind wir jedoch nicht sicher, ob wir uns die 180 km antun, weil es für unseren Geschmack nicht wirklich viel zu sehen gibt. Wir überlegen noch.
Nach Drangsnes sind wir vor allem wegen des Campingplatzes gefahren, da der in unserem Campingführer steht und mit unserer Campingcard abgedeckt ist.
Der Platz liegt genau gegenüber der Insel Grimsey und bietet eine tolle Aussicht.
Als wir hier ankamen, war es, wie schon den ganzen Tag, sehr windig, so dass wir uns ins Auto verzogen haben.
In dem rechten Teil des Gebäudes, das ihr da seht, sind sämtliche Einrichtungen des Campingplatzes in einem Raum vereint.
Da sind die Geschirrwaschbecken, ein Aufenthaltsraum, Waschmaschinen und Trockner gegen Gebühr und im Raum abgeteilt 2 Klokabinen und 2 Duschen. Sehr kompakt und sehr unterirdisch.
Was der Platz normalerweise kostet, weiß ich nicht, weil nirgends eine Preisliste rumhängt. Wir haben nur die 330 Kronen Touristeuer bezahlt, Strom kostet 1000 Kronen.
Drangsnes ist auch noch bekannt für seine Hot-Pools, die direkt am Strand liegen. Da waren wir aber noch nicht, deshalb kann ich dazu keine eigene Meinung abgeben.
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in Drangsnes / Malarhorn bietet ein Fischer Touren zu Vogelinsel Grimsey an. Tausende Papageitaucher gibt es dort und sonst kein Mensch. Sehr zu empfehlen auch dort zu essen, super frischen Fisch.
AntwortenLöschenGruß Ulla /TheReisetante
Vielen Dankk für den Tipp,
AntwortenLöschener kam leider zu spät, weil wir jetzt schon weitergefahren sind und nun in Hvammstangi sind. Allerdings war es bisher auch so, dass diese Touren meistens um diese Zeit noch nicht angeboten werden. Die beschränken sich damit wohl auf die Hochsaison. Vielleicht wäre es bei dem Fischer ja anders gewesen.