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Samstag, 18. Mai 2019

Miðjanes Campsite (Reykhólar) - Breiðavík

Zuerst mal ein Bild vom gestrigen Abendessen. Hähnchenbrust mit Bratkartoffeln.

Dazu muss man wissen, dass unser Auto gasfrei ist und wir mit Spiritus kochen. Da gibt es unzählige Diskussionen um diese Kocher: ....zu wenig Hitze......stinkt....bla bla bla.

Wir sind absolut zufrieden damit. Zugegeben, es riecht kurz nach Spiritus, wenn man den Kocher anzündet. Da man zum Brutzeln aber eh das Fenster auf hat und Durchzug macht, verschwindet der Geruch binnen Sekunden. Für uns ist das ok.
Völlig überraschend und entgegen der Wettervorhersage hatte es am Morgen schon 9 Grad und blauer Himmel.
 Es war dann sofort klar, dass wir das schöne Wetter nutzen werden, um weiter in die Westfjorde zu fahren. Wäre es ein übler Regentag gewesen, wären wir einfach stehen geblieben. Der Platz auf der Farm war sehr schön und vor allem ruhig. Da verirrt sich, außer in der Hauptsaison, wohl kaum jemand hin.
Der Besitzer der Farm kam, während wir draußen Kaffee getrunken haben, bei uns vorbei und hat uns einige Tipps für die weitere Reise in die Westfjorde gegeben. Er meinte, wir sind "Strange-Touristen", weil die "normalen" Touris beim 1. Islandaufenthalt den Golden Circle machen, beim 2. Aufenthalt dann die Ringstraße komplett und erst beim 3. Aufenthalt in die Westfjorde fahren.
Er meinte, die Infrastruktur würde aktuell für den Tourismus einfach nicht stimmen. 350.000 Einwohner und über 3 Mill. Touristen jährlich und dann keine Sanitäranlagen an den Sehenswürdigkeiten und vor allem kein Personal, das funktioniert einfach nicht. Auch auf seiner Farm hätten abseits vom Haus immer wieder Leute gezeltet und er würde das jetzt nicht mehr erlauben, weil oftmals alles versch.... war und er das Klopapier einsammeln durfte.



In die Westfjorde reisen angeblich nur 3% aller Islandbesucher und das kam uns auch so vor. Hier ist es wirklich noch ruhig.

Auf jeden Fall war es ein wunderschöner Morgen und so ging es zurück zur 60 und dann die Fjorde entlang. Es war durchweg sonnig und die Temperaturanzeige im Auto schwankte je nach Fjord zwischen 10 und 14 Grad. Außerdem hatte es kaum Wind.

Man kurvt auf der 60 im zick-zack um die einzelnen Fjorde bei wenig Verkehr und einer richtig schönen Landschaft.




In einem der Fjorde gibt es eine Landebahn für Kleinflugzeuge und daneben tatsächlich ein  "Terminal 1"
Wegen des weltweiten Flugverbots für die 737 Max fiel der heutige Flug aber leider aus. Die Landebahn völlig verwaist.



Auf halber Strecke haben wir den Oman-Besitzer, der mit uns auf der Fähre war, hier mitten in der Pampa getroffen.

Er ist von Seyðisfjörður nach der Ankunft rechts rum gefahren, während wir links rum sind. Es dauert dann halt eine Weile aber irgendwann trifft man sich auf dieser Insel wieder.

Nach einer Kaffeepause mit Erfahrungsaustausch sind wir dann in entgegengesetzte Richtungen weiter gefahren,










Da wir noch einkaufen mussten, sind wir zunächst nach Patreksfjörður durchgefahren, obwohl wir ja über die 612 zum westlichststen Zipfel von Island (und dem 2. westlichsten von Europa) wollten. Außerdem mussten wir noch tanken, wobei es vorher in den einzelnen Fjorden schon 2 kleine N1-Tankstellen gegeben hatte. Die hatte wir ignoriert, weil wir ja wussten, dass wir in die Großstadt Patreksfjörður kommen.
Kurz und gut:
Den Abstecher hätten wir uns schenken können. Es gibt dort 2 winzige Tante-Emma-Läden mit sehr überschaubarem Angebot aber dafür umso heftigeren Preisen.
Es blieb deshalb bei einem Stück Käse für 6 Euro und einem kleinen Laib Brot für 5 Euro und einer Tankfüllung für den bisher höchsten Preis von 234 Kronen/Liter, umgerechnet ca. 1,64 €.

Nach dem erfolglosen Einkauf sind wir die 12 Kilometer bis zum Abzweig der 612 zurück gefahren. Da zwischenzeitlich immer mehr Wolken aufzogen haben wir beschlossen, ohne irgendwelche seitliche Abstecher direkt bis ans Ende durch zu fahren, um wenigstens den westlichen Zipfel mit dem Vogelcliff noch bei gutem Wetter zu erwischen.
Auf dem Weg dort hin kommt man zunächst an diesem Schiffswrack vorbei....


 ....und einige Kilometer später an diesem Flugzeugwrack. Das ist hier gleichzeitig ein Museum. Es gab hier mal einen verrückten Sammler, der alles, was er in die Finger bekam, eingelagert hat. Irgendwann wurde dann in Verhandlungen mit dem isländischen Staat erreicht, dass er das Land zur Verfügung stellt und der Staat die Gegenstände in einem Museum, das auf Staatskosten errichtet wurde, ausstellt. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, so wurde es erzählt.
 Es ging ohne Museumsbesuch weiter zum Látrabjarg, dem westlichsten Punkt und dem Vogelfelsen.
Das muss jetzt dazwischen.
Das sind die Blumen für C. zum Hochzeitstag. Da man die nicht pflücken darf, gibt es sie halt nur auf dem Bild aber von Herzen.
Und jetzt seid ihr arm dran:

Ihr müsst jetzt unzählige Papageientaucher anschauen. Als wir da hinten ankamen, saßen die überall rum und sie sind einfach nur hübsch.
Es waren, bis wir wieder gegangen sind, fast 700 Bilder nur von den Viechern und ich habe wirklich nur ganz wenige rausgesucht. (Weniger waren auch nicht erlaubt; Ich will ja am Hochzeitstag keinen Ärger mit C.)







Die zwei waren richtig süß. Haben zusammen Gras gesammelt und ins Nest geschleppt.

 Nur mal dazwischen zur Erholung. Es gibt auch tausende von Möwen, die hier an der Steilküste brüten.





Jetzt geht es aber weiter mit den Papageientauchern.






Und für das Island-Forum:

Gebt uns mal einen Tipp, was das hier ist.












Hier das Gebäude an der Vogelinsel mit dem Schild...westlichster Punkt....

Wie man auf einzelnen Bildern sehen kann, fing es während der Vogelsession an zu tröpfeln und es kam auch heftiger Wind auf.




Wir konnten uns zwar nur schwer loseisen, sind dann aber wieder ein paar Kilometer zurück nach Breiðavík gefahren. Direkt unterhalb des Vogelfelsens gibt es zwar auch einen einfachen Campground, den wollten wir uns bei dem Regen allerdings nicht antun.

Auf dem Weg nach Breiðavík kommt man durch eine Ortschaft (3-4 Häuser), die ihre eigenen Verkehrsregeln gemalt haben.....
 ....und eine ausgeklügelte Geschwindigkeitsüberwachung aus Blech und HT-Rohr gebaut haben.
Es war dann schon nach 19.00 Uhr, als wir in Breiðavík am Hotel eingetroffen sind. Es regnete zu diesem Zeitpunkt noch leicht und hatte nur noch 8 Grad.

Gegenüber vom Hotel ist der Campingplatz. Er kostet hier 2200 Kronen pro Person, was auf den ersten Blick teuer aussieht. Ist es aber nicht wirklich, da alles enthalten ist. Tourigebühr, Strom, Duschen, freier Kaffee und freies Internet, das auch auf dem Campingplatz funktioniert und nicht nur im Hotel.

Außerdem kann man sowohl die Toiletten und eine Dusche im Hotel als auch im Waschhaus auf dem Platz nutzen, es gibt im Hotel eine große Campingküche mit einem Aufenthaltsraum. Bisher ist dies der beste Platz, den wir in Island hatten und das am A.... der Welt. Sollte die Wettervorhersage für Morgen mal ausnahmsweise stimmen und es regnet, werden wir definitiv hier bleiben.

1 Kommentar:

  1. Es macht Spass mit Euch zu reisen. Danke für die treue Berichterstattung. Der "unbekannte" Vogel zwischen den ganzen Papageitauchern müsste eine Trottellumme sein. Hab gerade kein Vogelbuch zur Hand, un das genau nachzugucken...
    LG, Silke

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