Nach dem Frühstück sind wir auf die Riesenstrecke Richtung Ísafjörður, immerhin 48 km laut Google Maps, aufgebrochen.
Gleich hinter Píngeyrí geht die 60 eigentlich über eine Brücke einige Kilometer vor dem Ende des Fjords. Die haben wir natürlich nicht genommen sondern wollten den Fjord auf der Schotterstrecke komplett umrunden. Die Abfahrt vor der Brücke war allerdings gesperrt, so dass wir erst hinter der Brücke abbiegen konnten. Es ging dann über eine 10 km lange Holperstrecke bis zum Ende des Fjords, in der Kurve war die Straße nach vorne dann auch gesperrt, so dass wir zurückfahren mussten.
Die Schafe treiben sich hier gerne direkt an der Wasserkante herum und liegen da faul im Kies.
Zu diesem Bild nun eine Frage an die Islandkenner.
Bereits gestern haben wir in der Ecke des Arnarfjödur eine Tunnelbaustelle gesehen. Unser Navi, das einfach immer ohne Routenplanung mit läuft, zeigte uns die 60 auch auf dieser Route an, die allerdings nicht befahrbar war, weil halt wohl noch im Bau.
Heute haben wir dann das andere Ende der Tunnelröhre auf unserer One-way Strecke gesehen, deshalb war auch die Straße vor in Richtung Píngeyrí gesperrt. Nun die Frage:
Lief die 60 früher da schon einmal durch oder wird da ein ganz neuer Tunnel gebaut?
Ich frage nur deshalb so blöd, weil unser TomTom-Navi die Strecke wie selbstverständlich anzeigt. Weiß das Teil vielleicht schon mehr und hat schon Straßen im Programm, die es noch gar nicht gibt?
So war dann auf jeden Fall schon wieder die erste Stunde rum.
Als wir nach der Brücke wieder auf die 60 kamen sind wir genau gegenüber auf die 624 nach Napur abgebogen. Das war nur die Neugier, weil wir hier eigentlich gestern auf den Campingplatz wollten, der laut Internet erst am 01.06. öffnet. Als wir versucht haben anzurufen kam die Ansage soweit ich das in isländisch verstanden habe, dass die Nummer nicht existiert/erreichbar ist.
Es war dann so, dass es da hinten zwar die im Internet abgebildeten Häuser gab, aber nirgends was von Hotel oder Camping stand. Entweder hängen sie die Schilder erst am 01.06. auf oder die ganze Location gibt es nicht mehr.
Auf jeden Fall hat sich der Abstecher gelohnt, sonst hätten wir diese hübschen Entchen nicht gesehen.
Dazwischen wieder mal was für die Fahrschule. Soll heißen:
Die Fahrbahn reicht nur für ein Auto. Wenn jemand entgegenkommt, ab auf den Seitenstreifen.
Die Schafe interessiert das nicht. Die rennen halt mitten auf der Straße rum.
Vor Napur gibt es einen kleinen botanischen Garten, den wir uns angeschaut haben. Ein paar hübsche Blümchen, ein bisschen Gemüse aber nett angelegt. Als Eintritt sind 300 Kronen ausgewiesen, die man in eine Box am Eingang werfen soll. (Haben wir natürlich auch gemacht)
Wir sind dann nach dem Hotel auch noch ein paar Kilometer weiter die Schotterstraße lang gefahren, wo dieses nette Häuschen stand.
Da es dort aber noch über 20 km weiter in die Pampa geht, haben wir umgedreht, sind zurück auf die 60 und über den Pass bis zum nächsten Fjord, der auch wieder durch eine Brücke nicht ganz ausgefahren werden muss sondern überquert werden kann.
Das haben wir natürlich wieder nicht gemacht sondern sind die Holperstrecke außen rum gefahren.
Da haben wir mal endlich eine Bekassine erwischt, die nicht gleich abgehauen ist. Die flappern jeden Tag über einem rum und sind nicht zu überhören aber ganz schwer zu fotografieren, weil sie immer wegfliegen, wenn man nur in die Nähe kommt.
Nach der Fjordumrundung sind wir nach Flateyri abgebogen, nur ein kurzer 7 km Abstecher von der Hauptstraße.
Es ist ein kleiner netter Ort mit einer Kneipe, die noch zu hatte, einem Kaffee, das zu hatte und an jedem Haus hängt eine Tafel mit der Geschichte des Ortes.
Hier z.B. das älteste aus Beton gebaute Haus im Ort, wo man deutlich sieht, dass Beton auch nicht ewig hält.
Oder hier, die Buchhandlung, die irgendwann auch mal ein Kolonialwarenladen war.
Nach einem kurzem Spaziergang in Flateyri ging es wieder zurück zur 60 und weiter in Richtung Ísafjörður.
Da kommt man dann an diesen abenteuerlichen Tunnel. Er ist von dieser Seite her einspurig, wobei es alle paar hundert Meter Ausweichstellen gibt.
Nach mehreren Kilometern teilt er sich dann hier. Geradeaus geht es weiter nach Ísafjörður und ab da dann 2-spurig. Nach links biegt man nach Suðureyri ab, einem kleinen Fischernest, wo wir auch noch hingefahren sind.
Zumindest haben sie einen schönen Spielplatz aber Kinder waren da nicht zu sehen.
Danach ging es zurück durch den Tunnel und dann wirklich nach Ísafjörður, der größten Stadt in den Westfjorden mit ca. 2600 Einwohnern.
Wir haben hier mal wieder unseren Kühlschrank, der schon seit 2 Tagen eigentlich völlig umsonst lief weil komplett leer, aufgefüllt. Es gibt halt in den Westfjorden nicht wirklich viele Einkaufmöglichkeiten.
In Ísafjörður gibt es 2 Supermärkte, die wir beide gebraucht haben, bis wir alles, was fehlte, gefunden hatten.
Eigentlich wollten wir ursprünglich von hier aus heute noch den Abstecher nach Bolungarvik machen. Als wir dann aber aus dem Supermarkt gekommen sind, windstill, super Sonne, haben wir uns für einen Mittag in der Sonne entschieden und sind direkt auf den Campingplatz, der kurz vor dem Ortseingang liegt, gefahren. Er ist mit unserer Campingcard abgedeckt, ansonsten würde er 1800 Kronen pP kosten, Strom 1200 Kronen extra und die üblichen 333 Kronen Touriabgabe.
Der Platz liegt fantastisch direkt am Fuß des Bunarfoss, ist Top-gepflegt. Er hat eine Campingküche mit Sitzgelegenheiten und Gitarre, tolle Duschen, WLAN.. . Einfach nur gut und schön.
Aus der ursprünglichen Tagesetappe von 48 km waren durch unsere Abstecher auch so wieder über 150 km geworden.
Deshalb haben wir uns den Mittag in der Sonne im T-Shirt mit fantastischem Ausblick redlich verdient und saßen dann ab ca. 15.00 Uhr hier bei einem Gin-Tonic.
Es gibt schlechteres.
Gegen Abend trudelten dann nach und nach einige Fahrzeug ein, die wir schon kannten.
Zunächst das junge Pärchen, das gestern mit uns gegessen hatte, dann ein Spanier, den wir seit der Fähre schon mehrfach getroffen haben und dann ein WoMo mit Franzosen, die ebenfalls schon mehrfach auf den gleichen Plätzen übernachtet haben.
Das junge Paar hat dann den Grill angeworfen und wir konnten unsere frisch erstandenen Rindersteaks auch gleich mit drauflegen.
Wir haben es uns im Vorfeld dieses Urlaubs nicht im Traum daran gedacht, dass wir abends gegen 20:00 Uhr noch draußen sitzen und grillen.
Hoffentlich bleibt das Wetter so, wir können das aushalten.
PS:
Hatte ich vergessen. In Ísafjörður an der N1-Tankstelle haben sie eine AdBlue-Zapfsäule
Ja Wetterglück habt ihr wirklich. Bei meinen 5 Islandurlauben konnte ich auch nicht klagen, eher schön als Regen wie alle glauben. Schöne Fotos, kenne fast alle Gegenden wo ohr auch durchkommt.
AntwortenLöschenGruß Reisetante Ulla
Tolle Bilder! Die Bekassinen-Fotos begeistern mich. Und die hübschen, Euch unbekannten Enten sind Krangenenten (und ganz klugscheißerish: Kragenerpel ;) ), Staumönd auf isländisch. Sie lieben strömungsreiche Gewässer. Island ist das einzige europäische Land, in dem sie leben und brüten. In Amerika sind sie verbreiteter.
AntwortenLöschenIch freue mich auf die Fortsetzung Eures Blogs.
LG,Silke