Dieses Blog durchsuchen

Montag, 20. Mai 2019

Breiðavík - Bíldudalur

Vor der Auflösung des gestrigen Ratebildes gibt es zuerst den "fast" Sonnenuntergang von gestern Abend.
Den richtigen Sonnenuntergang so mit Sonne ins Meer plotzen, erleben wir meistens nicht, weil wir vorher schon todmüde ins Bett fallen.
Jetzt zum Bild von gestern:
Die Sat-Schüsseln sind hier alle nach unten geneigt. Eigentlich logisch von der geografischen Lage aber einfach ein ungewohntes Bild für uns.

Heute gibt es auch absolut keinen einzigen Puffin, nur Landschaft.
Beim Aufstehen heute Morgen war es, wie angesagt, wechselnd bewölkt bei 8 Grad und nahezu windstill.

Wir konnten unseren Kaffee draußen trinken, wobei es ein bisschen gedauert hat, bis wir den richtigen Platz gefunden hatten, wo auch das WLan funktionierte. Das war auf dem Platz in Breiðavík recht schwach und verschwand immer wieder mal. Im Hotel und an der Bar funktionierte es dagegen tadellos, sonst hätte ich gestern das Puffin-Video mit 64 MB nicht hochladen können.
 Bei ordentlichem Wetter mit gelegentlichem Sonnenschein sind wir nach dem Frühstück in Richtung Patreksfjörður zurück gefahren. Auf dem Weg gab es ja einige Abstecher, die wir bei der Hinfahrt nicht gemacht hatten und die waren heute dran. Alles One-Way-Strecken.

Zunächst sind wir über die 615 die 18 km bis Kolsvíkurvegur gefahren. Man hat, da man immer über irgendwelche Pässe fahren muss, wunderschöne Ausblicke auf die Fjordlandschaft.

Da hinten stand wieder mal so ein halbfertiger, blasser Leuchtturm.

Da ich so was vermutet hatte, hatten wir schon letzte Woche Farbe eingekauft und haben ihn fertig gemacht. Sieht doch wesentlich hübscher aus :-)

Nachdem wir die 18 km zurückgefahren waren, kam der nächste Abstecher über die 614 an den Rauðisandur Beach, was eigentlich "Roter Sandstrand, bedeutet. Auch hier muss man sich über schmale Passstraßen zunächst nach oben quälen, bevor es dann wieder runter in den Fjord geht.
Ganz klein im Hintergrund auf dem Meer sieht man ein Schiff der Hurtigroutenflotte. Das hat später in Patreksfjörður angelegt.





Wieder mal eine Frage für die Führerscheinprüfung: Obacht, Federvieh auf der Straße
 Das sieht man hier unheimlich oft.

Halb verfallene Häuser und drumrum eine riesige Schrottsammlung aus Baumaschinen, LKW, Traktoren und was weiß ich. Wenn das Zeug kaputt ist, lässt man es einfach stehen.




 Den roten Sand haben wir nicht wirklich gesehen, lag vielleicht auch am Licht. Dafür gab es da unten die hübsche Kirche.

Wir sind dann auch noch von hier aus den 4 km -Abstecher zur Melanes-Campsite gefahren.



Die Campsite hat eine tolle Lage und sieht sehr gepflegt aus. Da es gerade mal Mittag war, war es für uns zu früh, schon wieder Pause zu machen.
Deshalb sind wir schließlich wieder zurück zur Hauptstraße und dann nach Patreksfjörður gefahren.

Auch ein pobeliger Löwenzahn darf mal in den Blog.


Hier nun die Großstadt Patreksfjörður, wo wir einige Kleinigkeiten einkaufen mussten, vor allem ungesunde Sachen.
Die Einkaufsmöglichkeiten in den Westfjorden sind aufgrund der kaum vorhandenen Besiedlung schon stark eingeschränkt.

 Hier haben wir dann das Hurtigroutenschiff wieder gesehen. Die Gäste durften hier aussteigen und rannten alle in einheitlichen Anoraks (grellrot) rum, so dass man sie nicht verwechseln konnte.

Einige wurden mit einem kleinen Bus abgeholt und zu einem "fakultativen" Ausflug gekarrt.
Da es in Patreksfjörður wirklich nichts zu sehen gibt, sind wir nach dem Einkaufen gleich weiter über die 63 in Richtung Bildudalur gefahren.

Auf halber Strecke sind wir auf die 617 nach Tálknafjörður abgebogen. Es ist nur ein kurzer 4 km-Abstecher von der 63, den wir uns hätten sparen können. Da unten gibt es zwar einen Campingplatz. Die Lage neben der Schule und irgendwelchen sonstigen Betongebäuden ist jedoch nicht prickelnd und außerdem hatte er sowieso noch geschlossen.
Also wieder zurück zur 63 und weiter in Richtung Bíldudalur.

Es ging, wie schon den ganzen Tag, ständig hoch auf den Pass und wieder runter auf Meereshöhe.


Von Bildudalur aus gibt es eine 26km lange One-Way-Strecke (619) nach Selárdalur am Fjord entlang, die wir natürlich auch noch fahren mussten.
Die ersten 10 km sind landschaftlich unheimlich schön, danach holpert man über die Schotterpiste bis zum Ende der Straße, ohne dass es besondere Highlights gibt, aber das weiß man halt vorher nicht.








Ganz hinten am Ende der 26km-Straße steht dieses Museum, das allerdings auch noch geschlossen hatte.
Nun tauchte die Frage auf, wo wir übernachten. Die Campinginfrastruktur in den Westfjorden ist eh nicht besonders gut und viele Plätze sind noch geschlossen, weil sie nur in der Hauptsaison aufmachen.

Bei der ersten Durchfahrt durch Bíldudalur hatten wir am Ortseingang einen Campingplatz gesehen und auch kurz angehalten. Es sah aber so aus, als ob alles noch zu ist. Zumindest funktionierten die Außenwaschbecken nicht und das Waschhaus war auch abgeschlossen.

Da auf der weiteren Strecke laut unserer Karte in einer absehbaren Entfernung keine weiteren Campingplätze verzeichnet waren, sind wir auf der Rückfahrt von Selárdalur noch einmal an den Platz gefahren und haben im angrenzenden Sportzentrum gefragt, ob der Platz offen ist.
Der junge Mann am Tresen, der erst mal den Kopfhörer abziehen musste damit er mich versteht meinte, "Kein Problem".
Strom sei an, es kostet 1700 Kronen pro Person und Duschen und Toiletten können wir im Sportzentrum nutzen. Über Nacht, wenn das Zentrum zu hat, wird das Waschhaus draußen aufgeschlossen.
Also haben wir hier eingecheckt. Freies WLan gibt es auch und außerdem durften wir, nachdem wir höflich gefragt haben, auch das ganze Sportzentrum nutzen. So sind wir jetzt vorhin ins heiße Blubberbad, danach noch ein bisschen Sauna und dann eine richtig gut funktionierende Dusche mit ganz viel Platz. Wir stehen jetzt da also beim Sportzentrum mit Schwimmbad, das gerade abgeschlossen wurde, wieder mal alleine.

Die Umgebung ist hübsch, auch wenn auf der linken Seite der Hafen angrenzt. Da wurden vorhin ein paar Container entladen aber jetzt ist da absolute Ruhe eingekehrt.

Wir finden es recht nett hier, auch wenn es uns auf den ersten Blick gar nicht gefallen hatte. Manchmal muss man einfach ein 2. Mal hinschauen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen