Heute Morgen hatte es nur 2 Grad. Der Wind war noch recht erträglich, so dass wir unsere 2. Tasse Kaffee draußen trinken konnten.
Gegen 09.30 Uhr sind wir auf der N1 weiter Richtung Süden gefahren. Landschaftlich war dieses Stück deutlich interessanter als die Etappe gestern.
Immer wieder wunderhübsche Wasserfälle.....
...und gigantische Aussichten.
Nur mal kurz dazwischen was für die Führerscheinprüfung:
Teerstraße endet und Gravelroad beginnt.
Solche Bilder haben wir zu hauf in unseren Australienblogs. Dass es das mit der Staubwolke hier auch gibt, hatten wir nicht auf dem Schirm.
Bei Berufjörður bauen sie gerade einen neuen Damm über den Fjord, durch den man sich das Ausfahren der Fjordecke und damit einige Kilometer sparen kann. Die Straße müsste demnächst eröffnet werden. An der alten Strecke wurde deshalb wohl auch nichts mehr gemacht und es ist eine staubige Schotterpiste.
Kurz danach kommt dann links dieser Abzweig nach Eyjólfsstadir. Wir sind da auf gut Glück mal abgebogen. Nach wenigen hundert Metern taucht plötzlich ein richtig schöner Wasserfall auf, den man von der Hauptstraße, wenn man aus der Gegenrichtung kommt, auch sieht.
Deshalb tauchen da auch relativ viele Touristen auf, die man wohl auf einige grundsätzliche Anstandsregeln mit Schildern hinweisen muss.
Hier fangen die Pflanzen gerade erst an zu sprießen.
Nach dem Wasserfall geht die Straße noch ein Stück weiter ins Tal und man kommt an diesen sehr schön gelegenen Campingplatz, der auch schon geöffnet hatte. Da es erst 11.30 Uhr war, eindeutig zu früh für einen Übernachtungsstopp.
Wir haben mal gefragt, was der Platz kostet. Es sind 1500 Kronen pP und 600 Kronen für Strom, also rund 26 Euro.
Vom Campingplatz aus sieht man den oberen Teil des Wasserfalls und kann da auch gut zu Fuß hin.
Nach dem Abstecher ging es auf der N1 weiter. Es blieb recht kalt und vor allem hatte es stellenweise einen richtig eisigen Wind. Das nimmt man aber gerne in Kauf, wenn es trocken ist und immer wieder die Sonne rausschaut.
Der nächste Abstecher ging nach Djúpivogur, wo es im Hafen diese künstlerische Eisammlung, genannt Eggin í Gleðivík, gibt. Es handelt sich um Nachbildungen von Vogeleiern der Nistvögel aus diesem Gebiet, die ein Künstler schon 1942 geschaffen hat und die 2009 auf die Betonsockel verfrachtet wurden.
Da unten am Hafen steht auch dieser Leuchtturm und ich muss jetzt mal sagen: Leuchttürme können sie nicht, die Isländer. Das sind immer so hässlich orangefarbene Teile. Ein echter Leuchtturm sieht doch nicht so aus.
Zurück zu den Eiern.
Ich spürte dort gerade, wie sich bei mir so eine latente Aggression breit machte.
Warum?
Als wir ankamen, eine Karre voller Menschen aus dem asiatischen Teil dieser Welt, bewaffnet mit ihren Selfie-Stecken (wie der Schweizer sagt) und immer direkt vornedran. Die sind wieder dermaßen auf der Hafenmauer rumgeturnt und haben nur auf ihr Selfi-Handy gestarrt, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn einer ins Wasser geplumpst wäre.
Und nur dass da keine falschen Töne reinkommen.
Ich hätte garantiert nicht gelacht, ich schwöre es. (mit gekreuzten Fingern hinterm Rücken)
Im gleichen Ort gibt es dann ein paar Meter von Hafen entfernt noch das rote Haus, wo skurrile Sachen rumstehen und Souvenirs verkauft werden. Nett zum Anschauen und Eintritt frei.
Als wir da standen, kam wieder das Auto mit den Menschen aus dem asiatischen Teil. Sie haben das Haus etwas spät gesehen und mitten auf der Straße eine Vollbremsung gemacht. Den Warnblinker rein, Karre mittig stehen lassen und dann alle rausgepurzelt und los mit den Selfie-Stecken. Dem Fahrer kam es dann doch komisch vor, wie sein Auto steht und er stieg noch einmal ein und wollte es rückwärts auf die Seite fahren. Kurz zusammengefasst: Es ging nicht. Linksrum gelenkt, rechtsrum gelenkt, wieder linksrum und das Ganze so 10 mal wiederholt. Im Ergebnis stand er 5 Meter weiter hinten mitten in der Straße. Auch das ist eine Erfahrung, die wir schon oft gemacht haben. Sie fuchteln nicht nur mit ihren Selfie-Stecken rum, sie können auch nicht Auto fahren.
Egal, das Wetter war schön und wir sind weiter in Richtung Süden gefahren.
Hier sind wir mal von der N1 ein Stück abgebogen. Allerdings weiß ich nicht mehr, wo das war.
Da hinten haben wir auch das erste Rentier gesehen, allerdings ein Weibchen ohne Geweih.
Der hier versuchte minutenlang zu landen, erhielt aber offensichtlich keine Landeerlaubnis, wie lautstark aus dem Nest zu vernehmen war. Irgendwann durfte er dann aber doch.
Und als Unterbrechung wegen der unzähligen Bilder wieder was für die Führerscheinprüfung:
Gefahr von Sandsturm!
Vor Höfn kommt man an einen Tunnel, bei dem der Reiseführer empfiehlt, die Passstraße zu nehmen, weil man von dort einen guten Blick auf den Vatnajökulsþjóðgarður, sprich den Vatnajöküll, haben soll. Leider kamen wir nur bis hoch auf den Pass. Die Abfahrt auf der anderen Seite ist durch einen Erdrutsch verschüttet und gesperrt. Auch die Sicht auf den Gletscher ist nicht so toll. Er ist einfach noch zu weit weg.
Also doch wieder runter und durch den Tunnel.
Die nächste Station war Höfn, wo wir eigentlich nur einkaufen und tanken wollten. Am Hafen steht dieses Kunstwerk, in dem sich unser auto schön spiegelt.
Als wir im Hafengebiet diese Burgerbude entdeckt haben, haben wir uns entschlossen, hier zu essen und das Kochen heute ausfallen zu lassen.
C. hatte Fish & Chips....
...ich den großen Burger. Beides sehr lecker und zusammen so um die 33 Euro.
Wir wollten dann noch weiter auf einen schönen Campingplatz bei Haukafell, den C. im Internet zu Hause gefunden hatte. Das sind ca. 25 km ab Höfn. Einige Kilometer vor dem Abzweig zum Haukafell-Campground kommt nach ein Abzweig nach Hoffell, wo man bis an den Hoffellsjökull fahren kann. Das ist eine Gletscherzunge des Vatnajöküll.
Die Fahrt dahin ist auf den letzten 4 Kilometern eine Allradstrecke, die durch das Geröll in einem Flussbett führt. Eigentlich gut zu fahren, nur sieht man ab und zu nicht genau, wo die "Straße" verläuft.
Die Aussicht auf den Hoffellsjökull ist dann da hinten gigantisch. Man steht im Prinzip direkt am Fuß des Gletschers.
Es gäbe jetzt noch ganz viel zu schreiben aber ich hab jetzt keine Lust mehr. Nur so viel:
Auf der Rückfahrt vom Gletscher sind wir im Flussbett rumgeirrt und haben die Fahrstraße gesucht. Nach längerem hin und her haben wir sie irgendwann auch gefunden.
Dann ging es auf den ausgesuchten Campingplatz in Haukafell, bei dem alles verrammelt und der Boden so weich war, dass man mit der Karre direkt eingesunken ist.
Das Ende vom Lied:
Die 25 km zurück nach Höfn (Richtung Süden nächster Platz in 130 km) und hier auf den Campingplatz am Ortseingang. Kostet 4700 Kronen mit Strom inkl. WLan, Duschen extra. (mit Münzen)
Hier bläst ein eisiger Wind und man muss die WoMo-Türe festhalten, wenn man rausgeht, sonst fliegt sie weg.
Doch, richtige isländische Leuchttürme sehen so aus ;) ! Das orange ist nämlich bei Nebel, Regen oder Schneefall tagsüber besser zu sehen als weiß.
AntwortenLöschenAber keine Sorge, es gibt auch weiße Leuchttürme hier, meist die neuesten, und die aus dem Funktionalismus der 40er Jahre sind eckig, weiß mit dunkelgrauen Längsstreifen :) Und ein paar richtige Exoten gibt es auch, z.B.Hjalteyri,Westmännerinseln. Nur Ottostreifen werdet ihr nicht finden ;)
LG und gute Weiterreise!