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Sonntag, 5. Mai 2019

Skaftafell NP - Skógafoss

Heute Morgen der nächste Tag mit Kaiserwetter.
Es war schon um 08.00 Uhr so warm, dass man problemlos draußen ohne Jacke frühstücken konnte.
In der Nacht hatte sich noch ein WoMo neben uns gequetscht, was wir allerdings nicht gehört haben.

Bei dem schönen Wetter mit absoluter Windstille wurde es heute nach 10.00 Uhr, bis wir mal loskamen. Noch ne Tasse Kaffee und noch eine.

Als wir am Aufbrechen waren, kamen schon ein paar Wölkchen.

Einige Kilometer südlich des Campingplatzes liegen diese Brückenteile als Denkmal. Sie waren Bestandteil einer Brücke, die beim Ausbruch des Vatnajökull 1996 von den Eisblöcken komplett weggerissen wurde.

Wie man sieht, wurden die Wolken langsam dichter. Allerdings hatte es in unserer Fahrtrichtung noch überwiegend blauen Himmel und nur hinter uns Richtung Norden zog es immer mehr zu.

Wir haben immer, wenn man so einen Kringel wie rechts auf dem Schild sieht, einen Abstecher gemacht. Die stehen für Sehenswürdigkeiten und meistens gibt es da dann auch was zu sehen.


Auf der Ringstraße war heute schon wesentlich mehr los, als in den letzten Tagen. Die Abstecher an diesen Schildern machen aber zum Glück nur die Wenigsten. Die meisten brettern einfach auf der Teerstraße weiter zum nächsten Highlight. (PS: Wie die einzelnen Abstecher heißen, spare ich mir heute, ihr habt ja zu Beginn immer das passende Schild.)

 In diesem Gletscherabfluss blubberte es überall permanent aus dem Boden. Ob das warmes Wasser war, wissen wir nicht, da wir dazu einen steilen Geröllhang hätten runtergehen müssen und das haben wir uns gespart.



Es war echt witzig heute. Hinter uns zunehmend schwarzer bis kohlrabenschwarzer Himmel und vor uns immer blau. Wir durften uns an irgendeinem Stopp nur nicht zu lange aufhalten, dann hat uns die schwarze Wand eingeholt.







Hier bei Dverghamrar ist es C. mal gelungen, diesen Vogel im Flug zu erwischen. Vermutlich ist es die gleiche Art, das wir gestern im Blog im Suchbild hatten.

Diese Viecher machen ein abartiges Geräusch, wenn sie im Sinkflug sind, das ich absolut nicht beschreiben kann.
Vielleicht so ein blu-lu-lu-lu.
Das haben wir schon ganz oft gehört aber die Vögle waren immer extrem hoch, so dass man sie nicht richtig erkennen konnte. Erst durch dieses Bild haben wir gemerkt, dass das diese Langschnäbel sind. Durch Google wissen wir jetzt auch, dass es ein Bekassine ist und dass es sich beim Geräusch um den Balzflug handelt.






 Hier wollten wir auch zum Fjaðrárgljúfur-Canyon abbiegen, aber da ist mal wieder alles geschlossen.
Dafür gab es dann die kleine Runde über die F211/212.
Gleich nach dem Abzweig von der Ringstraße stehen auf der linken Seite die Überreste eines alten Klosters.

Laut der Tafel gab es hier Ungereimtheiten mit den Mönchen und den Nonnen. Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist, aber es kam halt irgendwie raus.
 Der weitere Weg ist eine einsame, staubinge Schotterpiste, auf die sich niemand verirrt und die ganz nett zu fahren ist.

Ganz am hinteren Ende steht eine hübsche Kirche. Der Name ist eine der Prüfungsfragen für eifrige Blogleser, wenn wir wieder zu Hause sind.

Wie man sieht, immer noch Strahlesonne, aber nur in unseren südlichen Fahrtrichtung. Hinter uns kohlrabenschwarz,


Das war dann der nächste Abstecher und der ist absolut empfehlenswert. Einfach schauen.









Hier haben wir dann umgedreht. Die Straße ging zwar auf der anderen Flussseite weiter, aber in tiefem Sand mit mindestens 30% Steigung nach oben. Wie tief der Fluss ist, hat man auch nicht gesehen und wir wollten Ogli eigentlich noch nicht versenken. Deshalb die sichere Variante mit zurück fahren.



Gegen 16.00 Uhr waren wir dann in Vik, laut Reiseführer nur ein 320 Seelen-Dorf. Wir waren deshalb auf ein kleines Kaff eingestellt. Tatsächlich hat man hier aber touristisch massiv aufgerüstet. Es gab eine riesigen Supermarkt, der am heutigen Sonntag geöffnet hat und daneben eine Shop mit isländischen Wollsachen und alle möglichen Souvenirs. Außerdem gibt es etliche neue Hotelbauten.
Hier wollten wir eigentlich übernachten aber das war dann mal wieder nichts.

Wir hatten zuvor im Internet geschaut und da waren viele widersprüchliche Infos zum hiesigen Campingplatz. Lt. einer Website öffnet er erst am 01.06., dann mal am 15.05. und auf einer anderen Seite am 01.05. Fakt ist, er war zu und wann er aufmacht, stand nirgends.
Da die schwarzen Wolken eh flott hinter uns herkamen, haben wir nach dem Einkaufen und dem Volltanken bei der Orkan-Tankstelle mit unserer Camping-Rabattkarte beschlossen, noch einige Kilometer weiter zu fahren, bis wir einen Campingplatz finden.

Das Problem ist nur, dass es dazwischen auch noch einiges zu sehen gibt und wir da ja nicht durchbrettern wollten. Also mussten diese Abstecher auch noch sein.









Hier an den schönen Steinbögen in Dyrhólahverfi kurz hinter Vik waren dann wieder die dicken Jacken angesagt. Die Temperatur, die den ganzen Tag über so um die 11 Grad lag, war zwar immer noch gleich hoch, aber hier blies ein unbändiger, eisiger Wind.
Letztendlich haben wir dann 30 km hinter Vik am Skógafoss - einem tollen Wasserfall - die erste Campingmöglichkeit hinter Vik gefunden und sind hier auf den Platz. Er liegt wirklich schön nur wenige Meter vom Wasserfall entfernt und hier war vom eisigen Wind auch nichts mehr zu spüren.
Vor dem Platz gibt es einige Bistros und Cafès. Von der Lage her ist er deutlich schöner als der Platz in Vik aber.....
 ...eigentlich ist es ein NoGo. Als wir ankamen, stand der halbe Parkplatz mit Tagesbesuchern voll und dazu einige wenige Camper.

Innerhalb der nächsten 2 Stunden verschwanden die Tagesbesucher dann nach und nach und es rollte ein Camper nach dem anderen auf den Platz. Aktuell (22.00 Uhr) sind mindestens 40 Fahrzeuge auf dem Platz und für die alle gibt es das kleine Waschhaus auf dem vorherigen Bild mit einer Dusche und 1 bzw. 2 Toiletten (m/w)

Natürlich rennen auch alle Tagestouris auf diese Toiletten und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es hier dann in der Hochsaison zugeht. Trotz des kargen Angebots verlangen sie die gleichen Preise wie alle anderen. 1500 Kronen pP und 1000 für Strom.

Was für mich auch völlig unverständlich ist sind die Öffnungszeiten der Campingplätze, so wie z.B. heute in Vik.

Hier fahren jetzt in der Vorsaison schon dermaßen viele Camper rum, dass die Platzbetreiber alle ihr Geschäft machen würden. Irgendwie haben sie den Campingboom  aber wohl noch nicht richtig realisiert und halten sich an die Öffnungszeiten, die sie früher hatten, als hier noch viel weniger los war.

Auch die Infrastruktur mit den Waschhäusern etc. hinkt da noch absolut hinterher. Lediglich an den Sehenswürdigkeiten haben sie schon alles eingezäunt und abgesperrt, um die Touriströme an der  Zerstörung der Landschaft zu hindern. Zumindest das funktioniert.

Ach ja. Zum Schluss noch Wetter:

Es ist uns wirklich fast bis zum Schluss gelungen, immer vor der schwarzen Wand wegzufahren. Kurz hinter Vik hatten wir die ersten isländischen Regentropfen auf dem Auto. Als wir dann hier auf dem Campingplatz ankamen, hatten wir die Regenwolken schon hinter uns und es war wieder wechselnd bewölkt. Für Morgen ist Regen angesagt. Schauen wir mal.

1 Kommentar:

  1. Schön, danke für Euren Reisebericht. Euch ist ja ein Superbild einer Bekassine im Flug gelungen!!! So klar und deutlich - Respekt und Glückwunsch![img]https://up.picr.de/35708216wl.jpg[/img]

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